Wesen und Merkmale einer WUB-Patenschaft

Die WUB-Patenschaft ist eine Bildungspartnerschaft. Also solche ist sie eine zeitlich begrenzte Beziehung zwischen zwei Menschen, in der eine ältere, erfahrenere Person eine jüngere begleitet und unterstützt. Eine solche Beziehung kann als allgemeine Hilfestellung im Leben eines Patenkindes angelegt sein oder sich auf bestimmte Themen beschränken.

Eine solche Patenschaft ist eine verbindliche und verlässliche Beziehung. Die Patin/Der Pate investiert Zeit, Wissen und weiteres Engagement, um die schulische und berufliche Entwicklung des "Patenkindes" (Mentees) positiv zu beeinflussen. Durch regelmäßige Gespräche und gemeinsame Aktivitäten entsteht ein Vertrauensverhältnis, das auf gegenseitigen Respekt, Wohlwollen und echtem Interesse basiert.

Zielsetzungen einer WUB-Patenschaft

Ziel ist, Jugendliche in ihrer schulischen Entwicklung zu fördern oder/ und ihnen bei ihrer beruflichen Orientierung zur Seite zu stehen. Diese Jugendlichen gewinnen mit ihrer Patin/ ihrem Paten eine Vertrauensperson, die sie begleitet und ihnen neue Perspektiven aufzeigen kann.

Die Ziele, die beide Seiten gemeinsam für die Patenschaft festlegen, sollten deshalb vor allem im Interesse der Jugendlichen und auf deren Bedürfnisse abgestimmt sein. Wie diese Ziele im Einzelfall aussehen, ist ganz unterschiedlich - je nachdem, in welchem Bereich die Jugendlichen besondere Unterstützung benötigen und/ oder sich wünschen.

WUB-Paten unterstützen ihre Mentees zum Beispiel dabei, ihre sprachlichen Fähigkeiten, ihre Allgemeinbildung oder ihre Leistungen in bestimmten Schulfächern zu verbessern. Dabei geht es immer darum, ihnen möglichst gute Chancen für ihre weitere schulische und berufliche Laufbahn zu eröffnen. WUB-Paten unterstützen ihre Mentees bei der beruflichen Orientierung und insgesamt im Hinblick auf einen zielgerichteten, passgenauen und erfolgreichen Übergang von der Schule in die Berufsausbildung.

Vorteile einer Patenschaft für die Jugendlichen

Vorteile aus der Sicht des Jugendlichen:

Sie haben eine zusätzliche Bezugsperson an ihrer Seite, die sie individuell fördert. Diese Person unterstützt sie darin, ihre Stärken, Kompetenzen und verborgenen Talente kennenzulernen, sie anzuwenden und auszubauen. Sie hilft, die eigene Situation einzuschätzen, Chancen und Risiken des eigenen Handelns zu bewerten und gegeneinander abzuwägen und so eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen.

WUB-Paten unterstützen Jugendliche darin, sich Ziele zu setzen und diese zu verfolgen, sich neuen Herausforderungen zu stellen und diese auch zu meistern.

 

Im Rahmen einer Patenschaft gewinnen die Jugendlichen in vielerlei Hinsicht:

  • Persönliche Fähigkeiten: Sie erreichen Arbeitsziele und verwirklichen Ideen. Die Lernmotivation wächst. Sie entwickeln ein positives Selbstwertgefühl und werden emotional stabiler.
  • Soziale Fähigkeiten: Durch das Feedback der Patin/ des Paten lernen sie, mit - positiven wie negativen - Reaktionen ihrer Umwelt umzugehen, die eigenen Handlungen zu bewerten und zu korrigieren/ anzupassen. Dadurch entwickeln sie Kommunikations-, Konflikt- und Intergrationsfähigkeit.
  • Neue Perspektiven: Patenschaften eröffnen Jugendlichen die Chance, neue Formen und Möglichkeiten für ihren eigenen Fortschritt zu erkennen. Ihre sprachliche, schulische und berufliche Orientierung verbessert sich und sie erlernen Schlüsselqualifikationen, die sie in Ausbildung und Beruf benötigen. Hinzu kommt, dass die Patinnen und Paten des WUB  über Netzwerkkontakte verfügen, die den Jugendlichen Zugänge zu Ausbildungsbetrieben erleichtern können.

Vorteile für die Patin/ den Paten selbst

Die Unterstützung eines jungen Menschen bringt persönliche Bestätigung. Erfolge und Entwicklungsschritte von Jugendlichen zu fördern und zu begleiten, bereichert auch das eigene Leben. So manche/r lern im Rahmen einer Patenschaft einen anderen Kulturkreis kennen und verstehen.

Wer als Patin/ Pate tätig ist, tauscht sich auf vielfältige Weise mit anderen Menschen aus, denen sie/ er sonst möglicherweise nicht begegnen würde.

WUB-Aktive erfahren große gesellschaftliche und politische Anerkennung.

Was macht einen guten Paten/ eine gute Patin aus?

Persönliche Voraussetzungen:

  • Interesse für Menschen und Bereitschaft, junge Menschen zu unterstützen, ihnen etwas zu geben und dabei das eigene Wissen und persönliche Erfahrungen weiterzugeben
  • Selbstbewusstsein und Motivation
  • Die Fähigkeit haben, anderen Menschen neue Sichtweisen aufzuzeigen, ohne sie ihnen aufzudrängen
  • Die Bereitschaft, regelmäßig und langfristig Zeit aufzuwenden, um einen jungen Menschen zu unterstützen
  • Die Fähigkeit, auch bei Konflikten ruhig zu bleiben und genug Geduld, um nicht gleich aufzugeben
  • Begeisterung und Einsatz
  • Akzeptanz, Toleranz und Respekt
  • Die Fähigkeit und Bereitschaft, mit Menschen umzugehen, auch wenn sie einen anderen (sozio-)kulturellen Hintergrund haben
  • Zuhören können 
  • Sich in andere hineinversetzen können/ Empathiefähigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Verantwortungsvoller Umgang mit dem Gegenüber und mit vertraulichen Informationen
  • Menschliche Reife
  • Den Jugendlichen die endgültigen Entscheidungen über ihr Handeln überlassen zu können
  • Die Bereitschaft, das eigene Verhalten zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen und sich der Diskussion mit anderen Menschen über Verhaltensweisen und Erfahrungen zu stellen
  • Die Bereitschaft, Neues dazu zu lernen